Zwei Hände halten für einen Workshop ein grünes Tape auf blauem Hintergrund

Praxisbeispiel der 3D-Welten-Methoden und Tape

von Michel Knecht

 

Wer kennt es nicht? In einem Workshop entstehen eine Unmenge an genialen Ideen und Vorschlägen und man möchte am liebsten alle gleichzeitig angehen. Genau das geschah in einem Lego® Serious Play® Workshop, bei dem ich mit einem Team an der Zukunft einer Schweizer Gemeinde feilen durfte.

Oft ereignet sich im Anschluss an einen erfolgreichen Workshop folgendes Ereignis: Aus Euphorie über die vielen Ideen werden parallel gleich mehrere Projekte gestartet. Aufgrund Ressourcenengpässen können jedoch nicht so viele Projekte gleichzeitig verfolgt werden und die Fortschritte gelangen ins Wanken. Dies hat zur Konsequenz, dass schlussendlich kein Projekt vollendet wird. Die ursprüngliche Begeisterung wandelt sich schnell in Frustration um.

Um genau dieses Szenario zu verhindern, gibt es Hilfsmittel. Hier erzielt die 3D-Welten-Methoden von Janek Panneitz einen echten Mehrwert. Ziel ist es Themeninseln zu bilden. Durch den Perspektivenwechsel der verschiedenen Anspruchsgruppen soll gleichzeitig eine Priorisierung von Themen erreicht werden. Auf spielerischem Terrain sollten die Teilnehmenden eine aktive Gestaltungsrolle einnehmen. Angelehnt an die Realität waren auch im spielerischen Kontext die Ressourcen begrenzt. Das Tool schafft eine Vogelperspektive, um so den Überblick über die vielen Ideen zurückzuerhalten und gleichzeitig darin die Prioritäten und die verschiedenen Ansichten zu erarbeiten. Gleich ab der ersten Minute waren die Teilnehmenden fokussiert und die Aufgabe bereitete ihnen Spass. Mit der Methode gelang es dem Team eine klare Priorisierung zu schaffen, wodurch sie definitiv einen Schritt weitergekommen sind.

Bei herkömmlichen Planungen wird oft zu wenig über Ressourcen und deren Verfügbarkeit gesprochen. Dies, obwohl die Ressourcen nebst finanziellen Hürden oft der Hauptgrund für spätere Projektabbrüche sind. Als Konsequenz werden Projekte komplett abgebrochen, nicht weiterverfolgt oder nur in einer Light-Version ausgeführt.

Team, das mit der 3D-Welten-Methode in einem Workshop gearbeitet hat

Als Ergänzung wurde Tape (farbiges Klebeband) genutzt, um die Räumlichkeiten in kreative Arbeitsflächen zu verwandeln. Die mit Tape geformten Figuren agierten als zweiter Facilitator und dienten den Teilnehmenden als Orientierungshilfe. So führte das Logo der Gemeinde beispielsweise zu mehr Identifikation. Gerade in Räumlichkeiten, die nicht nach New Work-Kriterien eingerichtet sind, gibt dies so einen grossen Mehrwert für die Teilnehmenden.