Spielen macht gesund
von Cordelia Hagi
Was machst du für deine Gesundheit? Wir alle kennen die klassischen Massnahmen wie Sport, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Mit einer Chipstüte sitze ich nun kurz vor Mitternacht an meinem Schreibtisch und reflektiere mein eigenes Gesundheitsprogramm. Was tun Nachteulen wie ich, die Fast Food mögen und Sport als notwendiges Übel betrachten für ihre Gesundheit? Zum Glück besteht auch für Menschen wie mich Hoffnung auf ein gesundes Leben. Denn, wenn ich etwas durchaus häufig und sehr gerne tue, dann ist es spielen. Tatsächlich gibt es vielerlei Beweise dafür, dass spielen zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet.
Wieso ist spielen gut für unsere Gesundheit?
Spielen ist mehr als nur eine unterhaltsame Aktivität. Es bietet zahlreiche gesundheitliche Pluspunkte. Zum einen ist spielen oft auch mit sportlicher Aktivität verbunden und adressiert damit die körperliche Gesundheit. Viele Spiele erfordern körperliche Betätigung, sei es im Freien beim Fangen oder drinnen beim Dart spielen. Durch Bewegung beim Spielen können wir unsere Ausdauer, Kraft und Koordination verbessern, ohne dass wir dies als striktes und monotones Sportprogramm empfinden. Die sportliche Aktivität im Freien ermöglicht zudem die Aufnahme von Vitamin D, was gut für unsere Knochengesundheit ist.
Zum anderen verbessert spielen unseren mentalen Zustand. Als konkretes Beispiel hilft spielen beim Abbau von Stress. Egal, ob wir ein Videospiel zocken, mit Freunden eine Partie Basketball spielen oder mit einem Instrument Musik machen, das Spiel bietet uns einen Raum, in dem wir uns frei von Stress fühlen können. Wenn wir spielen, tauchen wir in eine Welt ein, die uns von unseren täglichen Sorgen und Verpflichtungen ablenkt. Es ermöglicht uns, den Geist zu entspannen und Stresshormone abzubauen. Durch das Erleben von positiven Emotionen wie Freude, Spass und Begeisterung verbessern wir unser emotionales Wohlbefinden. Damit hat spielen einen direkten Einfluss auf die mentale Gesundheit. Insbesondere bei Menschen mit Depressionen bietet spielen eine Möglichkeit sich abzulenken, positive Emotionen zu erleben und das Selbstwertgefühl zu stärken. Darüber hinaus kann das Spielen in Gruppen oder im Teamgefüge das Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts fördern.
Als weiterer Gesundheits-Boost weckt das Spiel unseren Geist. Beim Spielen werden verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Problemlösung, Kreativität, strategisches Denken und Konzentration gefördert. Damit stimuliert das Spiel unser Gehirn, was langfristig zu einer besseren geistigen Fitness führen kann. Dies bestätigt auch die Neurowissenschaftlerin Barbara Studer:
«Spielen ist sowohl Balsam als auch Dünger für unser Gehirn und Humor ist ein Multitalent für Leistungssteigerung. (…) Für mehr Freude, Produktivität und Leistung im Business und Leben!»
Spielen kombiniert also die Verbesserung der körperlichen Gesundheit mit der Förderung der geistigen Fitness und des emotionalen Wohlbefindens. Was wollen wir noch mehr? Die zahlreichen Vorteile zeigen, dass wir spielerische Aktivitäten dringend als festen Bestandteil in unser Leben integrieren sollten. Deshalb ist es wichtig, Zeit für spielerische Aktivitäten zu finden und die Vorteile des Spiels in allen Lebensphasen zu nutzen.
Spielen kennt weder eine Altersfreigabe noch eine Altersgrenze
Spielen ist eine Aktivität, die wir normalerweise mit Kindern assoziieren. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass spielen nicht nur für junge Menschen von Vorteil ist. Spielen kennt keine Altersfreigabe und erst recht keine Altersgrenze. Genauer gesagt ist spielen in jedem Alter vorteilhaft und sorgt dafür, dass wir uns körperlich fit, mental gestärkt und emotional ausgeglichen fühlen.
Spielen in den Arbeitsalltag integrieren
Gerade im Arbeitsalltag können die gesundheitlichen Vorteile des Spiels viel bewegen. Denn die Integration in den Arbeitsalltag hat positive Auswirkungen auf die Motivation, das Engagement und die Produktivität der Menschen. Umso öfter sollten wir deshalb spielerische Ansätze in unsere Arbeitsweise integrieren. Doch wie funktioniert das? Hier drei simple und kreative Ideen für dich und dein Team.
Spielerischer Einstieg in ein Meeting
Spielerische Einstiege in ein Meeting eignen sich sowohl als Auflockerung wie auch für die Aktivierung des Flows. Dies unterstützt die Teammitglieder Stress zu bewältigen und Herausforderungen mit einem offenen Geist zu begegnen. Als simple Aktivität ohne grossen Vorbereitungsaufwand empfiehlt sich zum Beispiel zeichnen. Bring ans nächste Meeting Papier und Stifte mit und gib den Teammitgliedern die Aufgabe etwas zu visualisieren. Als Idee können sie beispielsweise ihren aktuellen Gemütszustand, das Arbeitsklima oder die Herausforderung im gegenwärtigen Projekt verbildlichen. Nach 5 Minuten werden die Werke aufgehängt und jede Person präsentiert in wenigen Sätzen seine Gedanken zum Bild.
Feedback- und Anerkennungsspiel
Ein angenehmes Arbeitsklima wirkt sich positiv auf die mentale Gesundheit der Menschen aus. Um das Klima im Team zu fördern, eignen sich besonders Feedback- oder Anerkennungsspiele. Damit belohnen sich die Teammitglieder gegenseitig für ihre Leistungen. Als Beispiel können stichwortartig auf Post-Its die Erfolgsmomente von jedem festgehalten werden. Alternativ eignet sich auch eine Polaroidkamera. Die Erfolge werden anschliessend auf einer «Wall of success» im Pausenraum verewigt.
Kreatives Brainstorming
Sind kreative Ideen gefragt? Mit Inspirationstools wie dem Brain2Business™ small kann die Kreativität und Ideenfindung anhand spielerischer Impulse gezielt gefördert werden. Damit entstehen garantiert vielseitige und neue Ideen für deine Herausforderung. Zudem weckt das kreative Brainstorming positive Emotionen wie Spass und Begeisterung, die das emotionale Wohlbefinden verbessern. Wie schnell kreative Ideen resultieren, siehst du im Tutorial.
Nach all den positiven Auswirkungen des Spielens stellt sich nur noch eine Frage: Wann beginnst du mit spielen? Als Startschuss empfehle ich dir gerne mein Playful Business Fachreferat, wobei ich mit deinem Team in lockerer Atmosphäre in die Spielkultur eintauche.
Zwei Stunden später sitze ich mit der inzwischen leeren Chipstüte immer noch vor meinem Computer. Beim Überfliegen meines Newsletters über die gesunden Effekte des Spielens denke ich mir: «Nun solltest du also wirklich noch etwas für deine Gesundheit tun…». Also krame ich Kroko Doc aus der Schublade und mache ohne schlechtes Gewissen das, was ich am liebsten tue. Let’s play!